Spätestens wenn wir wissen, dass bei Obduktionen häufig Därme gefunden werden die ein 10 faches eines gesunden Darmes wiegen, ist es völlig logisch, dass dieses natürliche „Abflussrohr“ gelegentlich gereinigt werden sollte.

Denn durch falsche Ernährungsgewohnheiten und langjährige Hochleistungstätigkeit ist der Darm beim erwachsenen Menschen meist träge und mit Schlacken belastet. In den sensiblen Darmzotten machen sich Parasiten breit, andere lebenswichtige Darmbakterien sterben aus und können ihre Verdauungsarbeit nicht mehr leisten.
Die Folge sind Darmerkrankungen, an denen viele Menschen – bemerkt oder unbemerkt – leiden.

Solche Darmerkrankungen können unter anderem sein:

  • Reizdarmsyndrom
  • Verstopfung
  • Darmträgheit
  • Hämorrhoiden
  • Darmentzündung

und letztlich auch:

  • Colitis Ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Darmkrebs

Die Darmverschlackung

fängt häufig relativ harmlos an, mit Symptomen, die den meisten von uns bekannt sind.
Zum Beispiel, langsame Verdauung, Völlegfühl oder Blähungen.
Während man diese noch durch eine säureärmere, das heißt basischere, Ernährung, das Beachten versteckter Unverträglichkeiten und durch die Reduktion von Zucker und Mehl auf dem Speiseplan ausgleichen kann, wird es im fortgeschrittenen Stadium schon schwieriger, und auch wichtiger, den Darm zu sanieren.

Darmsanierung & Darmreinigung

Eine Darmsanierung besteht aus 3 Schritten. Einer ersten Darmreinigung, der folgenden Entgiftungsphase und einem guten Darmaufbau.

Zuerst findet, wie beim Heilfasten, eine Entleerung und Darmreinigung statt. Dies kann z.B. mit Hilfe der Colon-Therapie geschehen, die ähnlich wie beim Einlauf, den Darm von innen mit Wasser spült. Bei vielen Geräten kann der Patient dabei zusehen, wie alte, harte Kot- und Schlackenreste mit dem Wasser ausgespült werden. Allerdings ist diese Form der Darmsanierung Zeit und Kostenintensiv und bedarf der Hilfe eines Therapeuten.

Es werden auch Darmreinungskuren in Form spezieller oral eingenommener Rezepturen eingesetzt. Sanft und natürlich wird der Darm zum Beispiel durch ein altes Rezept gereinigt. Die Einnahme von Flohsamenschalen (erhältlich in der Apotheke). Durch Aufquellen der Schalen werden die Darminnenwände leicht „geputzt“ und die Reste des Verdauungsprozesses können ausgeschieden werden. Vorsicht ist hier bei Darmentzündungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Colitis Ulcerosa geboten. Bei diesen Erkrankungen ist das „Bürsten des Darms“ durch die Schalen kontraindiziert.

Als 3. Tipp empfehlen wir eine 10-Tageskur mit einem Sennesblätter-haltigem Tee aus der Apotheke durchzuführen. Lassen Sie den Teebeutel (sehr große Menschen nehmen 2) 10 Minuten mit ca. 500ml kochend-heißem Wasser ziehen und trinken Sie den so gewonnen Tee innerhalb einer halben Stunde und ungefähr vor dem zu Bett gehen aus.

Es sein hier darauf hingewiesen, dass keine Darmreinigung allgemeingültig ist und nur die für Sie richtige  Ihnen gut bekommen und die gewünschten Erfolge erzielen wird.

2. Schritt: Die Darmentgiftung

Nach so einer ersten Reinigung kann der Entgifungs-Prozess beginnen. Der Darm fängt langsam an lange angestaute und angesammelte Schlacken und Giftstoffe verarbeiten und abtransportieren. Hier können Mangelzustände im Patienten erstmals ausgetestet und auf orthomolekulare Weise ausgeglichen werden. Dies stärkt die körpereigenen Entgiftungsfunktionen.

Zur Unterstützung der Entgiftung sollten Sie:

  • viel Wasser trinken, ohne Kohlensäure
  • Kräutertees zubereiten
  • eine Zeit lang fleischlos essen
  • viel Obst und Gemüse in leicht verdaulicher Form, z.B. gedünstet, püriert oder roh

zu sich nehmen und sich angewöhnen, gründlich zu kauen, da dann der Speisebrei optimal vorverdaut in den Magen-Darmtrakt übergeht.

Heilfasten

Wenn Sie sich für die ganzheitliche Methode des Heilfastens entscheiden, kontaktieren Sie vorher
Ihren Arzt und lassen sich dabei beraten und begleiten. Fasten kann bei einigen wenige Menschen sehr negative Erscheinungen bewirken, da Gifte frei werden. Durch den Entgiftungsprozess kann es außerdem zu Nebenwirkungen wie Kopfweh, Schwächegefühl und Bauchkneifen kommen. Diese Effekte können gemindert werden, wenn eine Darmreinigung vorher gemacht wird.

Hier raten wir stets langsam zu beginnen. Anfangs schaffen es die meisten Menschen nicht sich länger als 3-4 Tage, nur flüssig zu ernähren. Wenn Sie Heilfasten in Erwägung ziehen ist der einfachste (und sicherste) Weg eine begleitete Kur.

Schritt 3: Darmaufbau durch Symbioselenkung

In der Darmflora befinden sich viele lebenwichtige Bakterien und Mikroorganismen, die die Nahrungsreste aufspalten und verdauen.
Durch Einnahme eines Antibiotikum oder einseitige Ernährung, wird das natürliche Gleichgewicht der Darmbakterien gestört (Dysbiose).
Durch die gezielte Einnahme von Darmbakterien kann die gestörte Darmflora wieder hergestellt werden.

Allerdings muss hier ganz genau darauf geachtet werden ein möglichst vollständigen Mix von Darmbakterien zu erreichen. Die große Mehrheit der von uns getesteten Präparate hält hier nicht was Sie verspricht. Unsere Patienten bekommen selten weniger als 40+ verschiedenen Bakterienstämme, wie z.B. Beispiel (aber nicht nur) Bifidus-, Bakteroidesgruppen und Lactobazillen. Eine genaue Liste von Darmaufbaupräparaten zur Symbioselenkung und deren Nutzen finden Sie im Buch „Darmaufbau nach Antibiotika„.

Die Darmdysbiose kann auf diese Art allmählich wieder zur gesunden Darmbesiedelung (Symbiose) gelangen.

Ganzheitlich lässt sich auf diese Weise die Darmflora wiederherstellen. Der Aufbau der Darmflora kann und sollte von Mensch zu Mensch verschieden lange dauern. Allerdings fühlen sich die meisten Menschen bereits nach kurzer Zeit sehr erleichtert und spüren neue Kraft und Energie.

Nach einer Darmsanierung

Leider neigen wir Menschen dazu uns schnell wieder selbstschädlich zu verhalten alsbald als wir genesen sind. Um Ihr neues Lebensgefühl möglichst lange aufrecht zu erhalten, hier noch ein paar Dinge, die Sie beachten sollten:

  • Weiterhin viel Wasser trinken
  • genügend Mineralstoffe zu sich nehmen (Defizite weiterhin ausgleichen)
  • Kräuter- und frisch gepresste Gemüsesäfte zubereiten
  • Übersäuerung meiden – Unterstützung durch basische Mittel
  • weitherhin Entgiftung und Ausscheidung erleichtern, zum Beispiel mit den richtigen Algenextrakten (Vorsicht nur die unvergifteten und unverstrahlten! – mehr im Ratgeber), Flohsamen oder Bentonit
  • auf das Eintreten des Sättigungsgefühls achten
  • ab und zu eine sanfte Bauchmassage gönnen
  • für ausgewogene, gesunde Bio-Ernährung sorgen
  • sich ausreichend bewegen

Eine Sport- oder Bewegungsart, die Ihnen Freude bereitet, kommt auch Ihrem Darm zugute, denn über die Muskelbewegungen wird Ihr Darm passiv bewegt.