Seit einiger Zeit wird in den Medien verstärkt mit der gesundheitlichen Wirkung von Joghurts geworben. Es sollen besondere Kulturen darin enthalten sein, die der Darmflora helfen oder gar der Darmsanierung dienen.  Es gibt die Joghurts in fettarm, natur, pur, bio, aktiv, mild und sogar laktosefrei. Kuhmilch haben Sie alle drin, Zucker meistens.

Theorie: Bei vielen heutigen Verdauungsproblemen ist die Ursache eine Dysbiose, also eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora. Besonders nach Antibiotikagabe ist dies meistens der Fall. Bakterien zu substituieren, welche natürlicherweise in unserem Darm vorkommen, erscheint also als eine logische Hilfsmaßnahme.

Leider wird hier vergessen, dass die probiotischen Joghurtkulturen, wie auch immer sie heißen mögen oder aus welchem Becher sie kommen, zu einer verschwindend kleinen Gruppe der unzähligen wichtigen Darmbakterien gehören.  Zum Beispiel sind sie stets dünndarmbesiedelnde Keime. Der Dickdarm bleibt also komplett außen vor. Schlimmer noch: Eine einseitige Substitution mit Darmbakterien führt zur Verschiebung des Darmgleichgewichtes und ist definitiv eine Fehlbehandlung.

Praxis: Mir ist kein Fall bekannt in dem eine Dysbiose oder ähnliche Darmstörung durch die Einnahme probiotischer Yoghurts verbessert oder gar geheilt wurde. Dazu kommt noch, dass eine immer größer werdende Zahl Deutscher grundsätzlich auf (Kuh-)milchprodukte unverträglich reagiert und Kuhmilcheiweiß eh nur etwa zur Hälfte vom Menschen abgebaut wird, also somit immer eine Belastung der Verdauung in sich birgt. Eine Darmkrankheit kann auch nur unter Ausschluss unverträglicher Speisen erfolgreich angegangen werden.

Fazit: Statt eines probiotischen Joghurts mit problematischer Kuhmilch und ungesundem weißem Zucker sollten Sie lieber einen kompletten, vom Heilpraktiker begleiteten, Darmaufbau mit für Sie verträglicher Ernährung und Bakteriensubstitution aller Darmbakterien machen.