Viele Menschen klagen über Blähungen und Gas oder Luft im Bauch. Im besten Fall handelt es sich um eher „normale“ Gasentwicklung im späteren Teil des Verdauungstrakts, die abgeht, also entweichen kann. Wie zum Beispiel nach dem Genuss von Bohnen oder anderen Hülsenfrüchte. Der Mensch ist also noch in der Lage zu Pubsen beziehungsweise zu Furzen (Flatulenz). Solch eine Gasentwicklung ist eher problematisch für die Mitmenschen. Nicht für den, der es hat. ;-))

Was aber wenn die Gasentwicklung ohne Gasabgang stattfindet, auch Meteorismus genannt?

Hier kommt es zu Völlegefühl, träger oder langsamer Verdauung, bis hin zu krampfartigen Schmerzen, Verstopfung und Übelkeit und Erbrechen. So etwas kann sehr unangenehm und auch schmerzhaft werden. Zum Beispiel kann die Gasentwicklung bereits im Magen oder im Dünndarm stattfinden. So weit vorne im Verdauungstrakt ist es sehr schwer für das Gas auf dem normalen Wege zu entweichen. Der Patient fühlt sich aufgebläht, unangenehm gefüllt. Manchmal ist der Oberbauch richtig gespannt und in extremen Fällen ist der Dünndarm oder Magen sogar unter der Haut hervortretend und tastbar.

Ich erinnere mich zum Beispiel daran, wie ich als kleiner Junge einmal auf einer Grillparty in unserem Haus an einem Sommerabend so viel verschiedenes Fleisch durcheinander aß und so viel Bananensaft mit Kirsch gemischt (Kiba) trank, dass mir schlagartig unglaublich übel wurde, ich zur Toilette rannte um mich zu übergeben, und als ich an mir herunterschaute, sah ich meinen Magen plötzlich 2 cm vom Rest des Körpers abstehen, soviel Druck war dahinter. Das das war natürlich ein Extremfall und höchstwahrscheinlich war auch der Bananensaft auch schon vergoren.

Viele Menschen jedoch haben tagtäglich mit Gasen im Bauch zu kämpfen. Tatsächlich ist dies keine Luftansammlungen sondern eher eine Gasansammlungen im Oberbauch. Ähnlich wie beim Trinken von Mineralwasser oder Limonade, wo nach dem Trinken die restliche Kohlensäure aus dem Getränk entweicht und somit vermehrt Gas im Magen entsteht.

Betrachten wir das Ganze aus zwei Perspektiven: der der westlichen und der der östlichen, traditionell chinesischen Medizin.

Die westliche Schulmedizin: Hier gehen wir in der Regel davon aus das etwas Schlechtes gegessen wurde oder anderweitig Erreger in den Darm oder Magen gelangt sind. Folge davon sind Gasproduktion durch das Vergären beziehungsweise Verfaulen von Nahrung. Auch könnte, wie in meiner Kindheitsgeschichte, einfach zu viel Nahrung gegessen oder gemischt worden sein. In der Regel werden hier Magendarmmittel gegeben, die die Gasentwicklung reduzieren und die Verdauung beschleunigen oder unterstützen. Ein einfaches Beispiel wäre zum Beispiel Magensäure also HCL oder das Medikament Lefax. Dieses Mittel gegen Blähungen enthält Verdauungsenzyme, sowie den Wirkstoff Simeticon, welcher Gasentwicklung vermeidet. Leider ist das natürlich keine ursächliche Behandlung sondern eine Symptombekämpfung.

Was aber wenn die Verdauungsprobleme regelmäßig oder gar täglich auftreten?

Die Grundregel lautet immer noch: Chemische Medikamente dürfen niemals bis zur kompletten Ausheilung oder gar dauerhaft eingesetzt werden. Denn ab einem gewissen Zeitpunkt werden die Nebenwirkungen der unnatürlichen, chemischen Bestandteile die positive Wirkung des Mittels überwiegen und dauerhafte neue Schäden hervorrufen.

Die östliche chinesische Medizin: Hier gehen wir davon aus dass alle Gase im Bauch durch die Leber entstehen. Das ist gar nicht so abwegig denn die Leber ist das Organ was letztendlich die Nahrung umsetzt. Magen-Darm zerkleinern sie nur. Auch werden die Gallensäfte, welche für die Verdauung unabdingbar sind, in der Leber gebildet.

Nun, ich bin wie immer der Meinung wir sollten beides verstehen und nutzen.

Eine ganzheitliche Sichtweise und natürliche Behandlung von Völlegefühl und Gas im Bauch

Hier schauen wir auf den gesamten Menschen. Zu allererst sollten wir die Ernährung überdenken. Mineralwasser und Limonaden sind nicht besonders gesund. Menschen die eh schon zu Gasen im Bauch tendieren müssen Sie unbedingt meiden. Spätes Essen ist wegen der verminderten Verdauungsleistung kontraindiziert. Essen Sie abends um 18:00 Uhr ihre letzte Mahlzeit. Essen Sie dann leicht. Keinen Zucker, keine Süßigkeiten, nichts frittiertes, nicht zu viel Fleisch oder zu viele Kohlenhydrate. Essen Sie lieber Gemüse.

Essen Sie überhaupt stets regelmäßig und in Ruhe zu den Zeiten in denen ihr Biorhythmus auf die Nahrungsaufnahme eingestellt ist. Sieben Uhr ist eine gute Zeit für das Frühstück, 12:00 Uhr eine gute für das Mittagessen. Essen Sie ausgewogen nach der Faustregel: Ein Drittel Proteine, ein Drittel Gemüse, ein Drittel Kohlenhydrate. Essen Sie nur 70 % voll. Verzichten Sie unbedingt auf Frittiertes und Süßigkeiten.

Finden Sie versteckte Nahrungsmittelunverträglichkeiten und meiden Sie diese Lebensmittel.

Machen Sie einen Stuhltest und lassen Sie den Darmstatus bestimmen. In den meisten Fällen chronischer Obstipation oder chronischem Meteorismus fällt dieser sehr schlecht aus. Machen Sie eine Darmsanierungen und einen Darmaufbau mit guten Mikroorganismen aus guten Darmaufbaupräparaten.

Lassen Sie Ihre Leber auf ganzheitliche, alternative Art funktionell überprüfen und gegebenenfalls stärken. Das macht am besten Ihr Heilpraktiker. Beim Arzt sind Sie damit vollkommen falsch. Der kann Ihnen nur sagen ob Ihre Leber noch lebt oder schon halb tot ist. Er ist weder ausgebildet darin die funktionelle Schwäche einer Leber zu diagnostizieren, noch beherrscht er die Therapiemethoden um sie wieder zu stärken. Das ist ein Fakt. (Damit will ich jedoch nicht sagen, dass es nicht den einen oder anderen Arzt gibt, der sich dahingehend weitergebildet hat.)

Machen Sie eine Darmreinigung und eine Leberreinigung.